»Katastrophenfotografie«

Winter 2004/2005
Fotografie | Konzept | Experiment
Visuelle Kommunikation
Bauhaus-Universität Weimar
Leitung: Prof. Hermann Stamm; Dipl.-Des. Götz Greiner

Im Projekt „Katastrophenfotografie“ entstanden freie Fotoarbeiten, die sich mit unterschiedlichen Aspekten verschiedenster Katastrophen auseinander setzen. Interpretationen auf ökologischer, gesellschaftlicher und politischer Ebene – Bezug nehmend auf vergangene Zeiten und die Gegenwart – sowie kleine und große Katastrophen des Alltags sind Gegenstand der Ausarbeitungen.

Durch analoge und digitale Fotografie, zum Teil unter Einflussnahme bildgestalterischer manipulativer Eingriffe mittels digitaler Bildbearbeitung, sowohl in Studio- als auch Outdoor-Produktionen entwickelten die Projektteilnehmer vielschichtige Arbeiten.

So portraitiert Esther Erythropel in einer sinnlichen Fotoserie Menschen, deren Narben am Körper Geschichten erzählen – über Unfälle, Krankheiten oder seelische Wunden. Des weiteren simuliert Sebastian Herold den Blick durch eine Überwachungskamera auf Gewaltszenen im Haushalt, die von Kindern miterlebt werden. Die Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse einbeziehend, stellt er diese Szenerien in einem Puppenhaus unter Verwendung einer speziellen Endoskopie-Optik nach.

Eine Exkursion zum Führungsbunker des Ministers für Nationale Verteidigung in Harnekop sowie zur Bunkeranlage Wünsdorf-Zossen, Hauptnachrichtenzentrale RANET der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland nach dem Krieg, bereicherte das Projekt und führte zu einer weiteren Reihe nachdenklich stimmender Fotoserien.

Text: Hermann Stamm, Götz Greiner

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© Götz Greiner 2008