Tiere spielen im Alltagsleben eine entscheidende Rolle. Sei es der Hund als Freund des Menschen, die Katze als Kuscheltier oder der Hamster als Zirkusartist in seinem Laufrad – das Abbild des Tieres in allen Erscheinungsformen ist uns von Kindheit an bekannt. Dazu trägt auch die Spielzeugindustrie bei, die – wie z.B. die Firma Schleich, deren Tierfiguren als Grundlage für die gestalterischen Bearbeitungen ausgewählt wurden – „die Natur ins Kinderzimmer bringt“.
Aufgabe im Projekt "Tierfotografie" war es, mit der Inszenierung in traditionellen und experimentellen fotografischen Bereichen der bildgebenden Fotografie erzählerische Aussagen zur Thematik zu formulieren. Unter Einbeziehung des allgemein bekannten Verhaltens bzw. der Bedeutung der jeweiligen Spezies konnten die vorgegebene Körpersprache und Mimik der »Ersatztiere« für neue Interpretationen eingesetzt werden.
In die Entwicklung der Konzepte der Studierenden flossen vielschichtige Informationen ein, gegeben durch ein breites Spektrum an Referaten vom Tier im Allgemeinen bis hin zu zielgruppenorientierter Werbung mit Tieren. Weiterhin untersuchten die Studierenden die Entwicklungsstufen des Kindes, wobei Beschäftigungsphasen mit dem Spielzeug Tier in der Vergangenheit und heute im Vordergrund standen. Theoretische Abhandlungen über das Spielzeug in der Kunst waren ebenso Gegenstand des Projektes wie Einblicke in die Produktions- und Verfahrenstechnik der Herstellung und Kolorierung von Spritzguss-Hartgummitieren.
Nach der Erarbeitung der Projektideen unter Einbeziehung der theoretischen Grundlagen war es erforderlich, sich den technischen und fotografischen Herausforderungen im analogen wie im digitalen Bereich zu stellen. Neben experimentellen freien Arbeiten wurde auch die Wirklichkeit von den Studierenden im Studio nachgeahmt, z.B. durch den komplexen Aufbau einer Savannenlandschaft im Sandkasten, oder digital „gefälscht“. Zugleich wurden in einigen Arbeiten die visuellen Anmutungsqualitäten der »realen Tierfotografie« in die Gestaltung einbezogen.
Mit zum Teil großem technischem Aufwand oder entgegen der Gebrauchsanweisung der Gerätschaften arbeitend, entstanden Lichtbilder, die Tiere vom wissenschaftlichen Bereich bis hin zum szenischen Filmstill darstellen.
Inhalte wie "Schleichwerbung" um schleichende Pumas, Landhaus-Idyll, Tiertotems, ein verrücktes Huhn und die Farm der Tiere, umgesetzt in Form von Serien, Animationen, Websites und illustrierten literarischen Buchvorlagen, sind nur einige Beispiele aus der Vielfalt der Ergebnisse.
Gefördert wurde die „Tierfotografie“ durch die Firma Schleich GmbH, ohne deren finanzielle Unterstützung das Projekt und die Herstellung des Kataloges nicht hätte realisiert werden können.